Neuer Schwung für die FDP: Natalie Stercken führt Aachen II in die Bundestagswahl
06. Dezember 2024
In einer mitreißenden Kreiswahlversammlung in Stolberg wurde Natalie Stercken einstimmig zur Direktkandidatin für den Wahlkreis 87 nominiert. Mit klaren Worten und mutigen Zielen startet sie in den Wahlkampf.
Die Freien Demokraten wählten Natalie Stercken einstimmig als Kandidatin für die Wahl zum Deutschen Bundestag. Von links: Patrick Thuir, Natalie Stercken, Christoph Pontzen und Peggy Kohlhaas. Foto: Stefan Steins
Stolberg. In der Kreiswahlversammlung der FDP Aachen-Land wurde Natalie Stercken, Vorsitzende des FDP-Ortsverbandes Stolberg, als einzige Bewerberin für die Bundestagswahl im Wahlkreis 87, Aachen II, nominiert. Die Veranstaltung fand am Mittwochabend in Stolberg statt und zog zahlreiche Mitglieder an.
Christoph Pontzen, Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes Aachen-Land, eröffnete die Versammlung mit einer positiven Bilanz des vergangenen Quartals. „Nach einer längeren Durststrecke schließen wir das Quartal positiv ab, mit mehr Neumitgliedern. Das ist eine erfreuliche Nachricht“, betonte Pontzen.
In seiner Rede ging Pontzen auch auf die Beendigung der Ampelkoalition ein. „Die Ampel ist Geschichte, und das ist auch gut so. Wir können dem Land nicht ein weiteres Jahr des Stillstandes zumuten“, erklärte er. Pontzen kritisierte die Vorgehensweise der Bundesgeschäftsstelle der FDP in der letzten Woche und distanzierte sich von deren Stil, betonte jedoch die inhaltliche Richtigkeit der Entscheidung, die Koalition zu beenden.
Besonders am Herzen lagen Pontzen zwei Themen: Die Finanzen und die Wirtschaft. Er kritisierte die zunehmende Verschuldung und forderte eine grundlegende Reform der Ausgabenpolitik. „Unser Land hat kein Problem bei den Einnahmen, sondern bei den Ausgaben. Wir müssen das Problem grundsätzlich anpacken“, so Pontzen. Zudem betonte er die Notwendigkeit einer Kulturänderung im Umgang mit Ideen und Innovationen. „Es ist unerheblich, ob ein Unternehmen 30 Fahrradstellplätze hat oder ein grünes Dach. Was zählt, ist eine Kultur, die Ideen und Menschen fördert.“
Pontzen äußerte sich auch zur Wirtschaftspolitik in Nordrhein-Westfalen und kritisierte die aktuelle Regierung scharf. „Der Wohlstand von Generationen wird von der CDU und den Grünen geschreddert“, sagte er in Bezug auf die Wirtschafts- und Industriepolitik und forderte eine Rückkehr zu einer entlastenden und weniger regulierenden Politik.
Im Anschluss an seine Rede leitete Pontzen zur Wahl der Bundestagskandidatin über.
Natalie Stercken, erklärte in ihrer Vorstellungsrede: „Unser Vorsitzender Christoph Pontzen war mit klarem Kompass und unermüdlichem Einsatz immer dabei und ist uns vorangegangen. Auch jedem einzelnen von euch möchte ich danken. Die vergangenen Wochen waren anstrengend und intensiv, aber euer Engagement, euer Rückhalt und euer Vertrauen sind die Grundlage für das, was wir gemeinsam erreichen können und wovon ich überzeugt bin, dass wir es gemeinsam erreichen werden.“
Stercken betonte die Bedeutung der Bezirksversammlung und das beeindruckende Ergebnis von 38 zu 40 Stimmen, das sie erzielte. „Fast die Hälfte der Delegierten ist wie wir der Meinung, dass ein 'Weiter so' keine Lösung ist. Das war nicht nur ein starkes Signal, sondern auch ein kraftvoller Startschuss in unseren Wahlkampf. Es unterstreicht, dass wir bereit sind, mutig voranzugehen und liberale Politik zu vertreten, die nah am Menschen ist.“
Sie sprach auch die Krise der FDP im Bund an und die Notwendigkeit, jetzt zu liefern. „Die Probleme sind groß, die Erwartungen der Menschen sind es auch – berechtigterweise. Wir müssen liefern, jetzt und das tun. Es gibt keinen Raum zur Beschönigung. Die Forsa-Umfrage lag bei 3 %, das ist am Rande des Zusammenbruchs. In der öffentlichen Wahrnehmung sind wir auch nicht besonders sympathisch. Das tut weh, aber es ist die Realität. Also haben wir eine Chance, wir könnten sofort und radikal umsteuern, sonst brechen wir uns das Genick.“
Stercken hob die Bedeutung klarer Sprache und konsequenter Umsetzung hervor, insbesondere bei Themen wie Migration und Wirtschaft. „Migration bietet uns Chancen, stellt uns aber auch vor Probleme. Auch da braucht es klare Regeln und eine sehr konsequente Umsetzung. Wirtschaft ist dringend notwendig, wenn wir hier nicht eine Rückwärtsrolle machen wollen. Es muss klar sein, dass wer arbeitet, auch die Sicherheit hat, dass sich dieser Einsatz auszahlt.“
Sie betonte die Notwendigkeit bezahlbarer Energie und einer starken Kulturpolitik. „Ohne bezahlbare Energie läuft auch unsere Wirtschaft nicht. Kernenergie darf also kein rotes Tuch sein. Unser Bildungssystem ist der Schlüssel zur Zukunft, aber die große Leistungsbereitschaft fehlt bei vielen Schülern. Disziplin, Respekt und Fleiß sind oft Fehlanzeige. Die Digitalisierung an unseren Schulen ist unter aller Kanone. Da muss also auch was passieren.“
Stercken schloss ihre Rede mit einem Appell an die Mitglieder: „Ich möchte euch ganz von Herzen ermutigen, neue Wege zu gehen. Bildung, Kultur, Migration, das sind meine Themen. Ich kenne sie aus persönlicher Expertise. Wir werden einen Wahlkampf führen, der anders ist. Nahbar, mit klarer Sprache und in jedem unserer Ortsverbände präsent. Ich freue mich darauf, diesen Weg mit euch gemeinsam zu gehen. Lasst uns zusammenstehen für unsere Ziele. Herzlichen Dank!“
Natalie Stercken wurde auf dieser Wahlversammlung einstimmig, das heißt von allen 33 stimmberechtigten Mitgliedern, zur Direktkandidatin für die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar 2025 gewählt.