„Nicht Neugründung sondern Vernetzung ist das Stichwort!“
10. April 2019
Diskussion zur grenzüberschreitenden Hochschulzusammenarbeit im Centre Charlemagne - Europa-Universitäten -
Aachen. Am gestrigen Abend diskutierten die Hochschulrektoren der Uni Maastricht, Prof. Martin Paul, der RWTH Aachen, Prof. Ulrich Rüdiger, und der FH Aachen, Prof. Marcus Baumann, gemeinsam mit der Regierungspräsidentin, Gisela Walsken, der GF der Metropolregion Rheinland, Ulla Thönnissen und der Gf des Zweckverbands Aachen, Prof. Christiane Vaeßen, über die Möglichkeiten der engeren universitären Zusammenarbeit. Eingeladen hatte Werner Pfeil als MdL ins Centre Charlemagne.
Alle drei Professoren hoben hervor, dass diese Veranstaltung die erste dieses Formats sei, in der sie als Hochschulrektoren mit der Politik und mit den Bürgern zusammen kamen, um über dieses Thema zu diskutieren. Dies erfreute auch den neuen Städteregionsrat, Dr. Tim Grüttemeyer, der ebenfalls als Gast erschienen war.
Prof. Paul hob hervor, dass man die Zusammenarbeit ausgehend von den bereits bestehenden guten Ansätzen „bottom-up“ weiter unterstützen müsse. So biete das Projekt des Einsteinteleskops eine einmalige Gelegenheit nicht nur dieses internationale bedeutende und europäische Projekt in unsere Grenzregion zu bekommen; vielmehr könne davon auch die strukturelle Weiterentwicklung der Zusammenarbeit profitieren.
Hierzu hob Frau Walsken hervor, dass gerade die EUREGIO Maas-Rhein sich am letzten Donnerstag in einen EVTZ (Europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit) weiterentwickelt habe. Dasselbe biete sich als Struktur nun auch für die Universitäten an. Man werde schlagkräftiger, eigenständiger und könne dadurch weitere Forschungsgelder selber beantragen.
Prof. Rüdiger, der seit Herbst letzten Jahres die Geschicke der RWTH leitet, verwies auf seine vorherige Tätigkeit bei der Uni Konstanz und dass ihm bereits aus diesem Grunde die Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Hochschultätigkeit bestens bekannt sei. Beide, sowohl Rüdiger als auch Paul wiesen darauf hin, dass ein „Mapping“, also eine Zusammenstellung möglicher Felder der Zusammenarbeit auch in anderen Bereich erstellt werden könnte, um für die Region aber auch für ganz NRW weitere Vorteile zu generieren. Dabei wiesen beide aber auch darauf hin, dass die Idee Macrons in seiner Sorbonne Rede gerade nicht die Neugründung von neuen Europauniversitäten auf der „grünen Wiese“ gewesen sei. Beide waren der Ansicht, dass vielmehr die Vernetzung bestehender Universitäten das erstrebet Ziel sein müsse.
Prof. Baumann von der FH Aachen verwies auf die bisher schon gut funktionierende Zusammenarbeit mit Belgien und wünschte sich eine engere Verbindung mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft, insbesondere indem die FH sich für einem Standort in Eupen einsetze.
Ulla Thönnissen hob die Möglichkeiten hervor, die die Metropolregion und die Zusammenarbeit der Hochschulen gerade für NRW biete und Frau Prof. Vaeßen verwies auf die erste grenzüberschreitende Summer-School, die im letzten Jahr erfolgreich vom Zweckverband initiiert wurde.
Insgesamt waren sich alle einige, dass das Thema der europäischen und internationalen Zusammenarbeit weiter im Fokus stehen müssen und wenn dies dann auch im Rahmen einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit weitere Vorteile bringe, dann waren alle dafür!
Das Schlusswort hielt Moritz Körner, hochschulpolitischer Sprecher der NRW Landtagsfraktion der Liberalen.