Liberale Frauen zur aktuellen Klimadebatte und zum Umweltschutz
10. Juni 2019
Meinungen und Hintergründe
Während wir in Deutschland versuchen den von uns erzeugten CO2-Ausstoß mit einem Anteil von 2 % am weltweiten Ausstoß, mit größter Kraftanstrengung und immensen Kosten zu reduzieren, werden weltweit jeden Monat mehr Treibhausgase ausgestoßen und die Umwelt zerstört.
Überall werden neue Kohlekraftwerke gebaut und um an begehrte Rohstoffe zu kommen, werden Regenwälder abgeholzt. Die Monokulturen zum Anbau von Tierfutter für die Massentierhaltung tun ihr übriges.
Das heißt nicht, dass wir nichts tun sollen, aber wir sollten überlegen, ob wir den richtigen Weg gehen mit Subventionen in nur einen Sektor und wenn wir uns nur auf Deutschland beschränken. Mit Forschung und Technologieoffenheit könnten wir Innovationen schaffen, die wir exportieren könnten. Das CO2 muss überall dort eingespart werden, wo es am meisten verursacht wird. Auch in verschiedenen Sektoren bei uns.
Umweltschutz beginnt nicht nur in unserer Region. Um das Klima zu schützen, müssen wir global denken. Wir müssen auch den Schutz des Regenwaldes im Amazonas im Auge haben, um nur ein Beispiel zu nennen.
Inzwischen sammelt sich sogar Plastik in unseren heimischen Flüssen durch achtlos weggeworfenen Müll.
Immer noch komme ich mir vor wie ein Fossil, wenn ich meine Mehrwegnetze beim Obsteinkauf zücke. Die Blicke sprechen Bände. Einige Geschäfte bieten Mehrweg-Eierbehälter für lose Eier an. Es gibt viele Wege Plastik zu reduzieren, man muss nur seine Komfortzone verlassen und umdenken. Bisher kennt man die Bilder von Flüssen und Meeren voller Plastik nur von weit weg. Inzwischen ist klar, wir haben in unseren Flüssen ebenfalls ein Problem mit Mikroplastik.
Discounter bieten modische Kleidung zu Preisen an, die unterhalb derer für Zigaretten liegen. T-Shirts für ca. 4 Euro und darunter, können nicht nachhaltig produziert worden sein. Da sind zum einen die nicht eingehaltenen Umweltschutzstandards, Kinderarbeit und der weite Transport. Lieferketten lassen sich nicht nachvollziehen. Für den Verbraucher unmöglich. Dennoch sollte uns beim Kauf der Preis schon zum Nachdenken bringen.
Wenn wir den sachlichen Diskurs verlassen, ist dem Umweltschutz nicht gedient!
Nachhaltige Projekte in anderen Ländern mit den Menschen vor Ort, können eine gute Entwicklungshilfe darstellen. Hier müssen wir darauf achten, dass dies der Bevölkerung dort zu Gute kommt und nicht korrupten Regierungen.
Fairer Freihandel mit Bedingungen auf Augenhöhe. Beide Seiten sollen die gleichen Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten haben. Niemand darf durch ein Abkommen benachteiligt werden. Ehrlichkeit, Fairness und die Achtung der Menschenrechte sind das oberste Gebot, wenn wir Fluchtursachen wirksam verhindern wollen.
Mit Nachhaltigkeit, Innovationen und den Chancen der Digitalisierung zu mehr Umweltschutz und besserer Entwicklungshilfe.
Wenn wir an Klimaschutz denken, müssen wir alle Sektoren einbeziehen. Im Bereich Wärme und Verkehr geschieht noch zu wenig.
Förderungen beim Austausch alter Heizungssysteme, würde ein Anreiz für Hausbesitzer sein, die alte Ölheizung zu entsorgen.
Ein gut ausgebautes Radverkehrswegenetz würde die Städte vom Verkehr entlasten und an den Wochenenden mehr Familien dazu bewegen mit dem Rad, statt mit dem Auto unterwegs zu sein. In Bezug auf die Sicherheit für Fahrradfahrer ist noch viel Luft nach oben.
Jeder kann selbst etwas tun. Wenn es schon Steingärten sein sollen, kann man dennoch blühende Sträucher und Blumen pflanzen um Bienen und Insekten zu unterstützen.
Die Ökobilanz von Elektroautos ist in Bezug auf die derzeitige Batterieproduktion sehr schlecht. Die Gebiete, in denen die dafür notwendigen seltenen Erden abgebaut werden, sind auf lange Sicht unbewohnbar. Die Schäden für das Grundwasser sind immens. Der Abbau von Kobalt im Kongo ist sehr fragwürdig. Wir sollten uns andere Optionen offen halten, wie z. B. Wasserstoff. Zumal die Ladeinfrastruktur in absehbarer Zeit nicht vorhanden ist und die Stromleitungen in den Häusern für diese Belastung nicht ausgelegt sind.
Ideologiegetrieben nur eine Entwicklung zu fördern führt in die Sackgasse. Durch den gleichzeitigen Ausstieg aus Kohle- und Atomstrom muss nun Gas her, bis man feststellt, dass auch hier CO2 ausgestoßen wird.
Wir dürfen nicht in Panik geraten, wir müssen jetzt den richtigen Weg einschlagen, wenn wir die größte Herausforderung in der Menschheitsgeschichte meistern wollen.
Ohne unsere Wirtschaftskraft und neue Technologien werden wir die Klimaziele nicht erreichen.
Quelle: www.liberale-frauen-bezirk-aachen.de
Autorinnen: Andrea Wolff und Dagmar Göbbels