FDP sieht neue Perspektiven für dass Grundschullehramt
09. November 2019
Streit im Schulausschuss, runder Tisch in Düsseldorf.
Die FDP sieht neue Perspektiven für die Wiedereinführung des Studiengangs für das Grundschullehramt in Aachen. Foto: Stefan Steins.
Städteregion. Daran konnte auch die einstündige und am Ende ergebnislose Diskussion im städteregionalen Schulausschuss nichts ändern: Die FDP sieht neue Perspektiven bei den Bemühungen, in Aachen wieder einen Studiengang für das Grundschullehramt zu etablieren.
Die Hoffnung nährt sich, so berichteten FDP-Sprecherin Claudia Cormann im Ausschuss und der Landtagsabgeordnete Werner Pfeil im Gespräch mit unserer Zeitung, aus den Rückmeldungen, die die beiden für das Thema zuständigen Düsseldorfer Ministerien gegeben hätten: „Sowohl Bildungsministerin Yvonne Gebauer als auch Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen haben signalisiert, dass sie uns voll unterstützen werden“, betonte Cormann.
Und die FDP will die Ministerinnen beim Wort nehmen und nächste Woche die Einladungen zu einem runden Tisch in Düsseldorf verschicken. An dem wollen die Freien Demokraten nicht nur Gebauer und Pfeiffer-Poensgen zusammenbringen, sondern auch Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp, Städteregionsrat Tim Grüttemeier und RWTH-Rektor Ulrich Rüdiger sowie Vertreter des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE).
Letzterer fordert angesichts des zunehmenden Mangels an Grundschullehrkräften schon seit längerem eine deutliche Aufstockung der Studienplätze und auch die (Wieder-) Eröffnung weiterer Studiengänge – zum Beispiel in Aachen. Der zu erwartende „Klebeeffekt“ könne dafür sorgen, dass sich die Versorgung mit Grundschullehrkräften in der Region spürbar verbessere, argumentiert die Lehrergewerkschaft. Schließlich zeige die Praxis, dass sich junge Lehrer oftmals dort niederlassen würden, wo sie studiert haben.
Neuer Anlauf am 28. November
Den Ansichten und Forderungen des VBE schließen sich auch alle im Städteregionstag vertretenen Fraktionen an. Auf einen gemeinsamen Appell, wie ihn die FDP in einem Antrag vorgeschlagen hatte, konnten sie sich jedoch in der Sitzung des städteregionalen Schulausschusses nicht einigen. Lange und kontrovers wurde über den Inhalt und die Formulierung eines solchen Aufrufs diskutiert. Doch am Ende gab es nur in einem Punkt Übereinstimmung: Eine Lösung war an diesem Abend nicht zu erreichen.
Aufgeschoben soll aber nicht aufgehoben sein: Mit Hilfe der Verwaltung, die eine Vorlage und einen Beschlussvorschlag erarbeiten soll, will die Politik am 28. November einen weiteren Anlauf nehmen – dann im Städteregionsausschuss, weil der Schulausschuss erst wieder am 4. März tagen wird.
von Michael Grobusch
Aachener Zeitung, 09.11.2019