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Grundschullehrerausbildung an der RWTH könnte bald Wirklichkeit werden

17. Februar 2020

Freie Demokraten setzen mit ihrer Initiative auch auf den „Klebeeffekt“. Wer in Aachen studiert hat, nimmt dort auch eher eine Stelle an.

Grundschullehrerausbildung an der RWTH könnte bald Wirklichkeit werden
Im Gespräch mit dem Verband Bildung & Erziehung, v.l. Matthias Richter, Dr. Werner Pfeil MdL und Matthias Kürten.

Düsseldorf. Nachdem im Dezember zu einem ersten „Runden Tisch“ im Landtag durch den Landtagsabgeordneten Werner Pfeil (FDP) eingeladen wurde, fand am heutigen Tage der zweite „Runde Tisch“ statt. Es ging um das Thema Wiedereinführung des Studiengangs Grundschullehrerausbildung an der RWTH Aachen. Die Zeit seit Dezember wurde dazu genutzt, weitere Informationen durch die RWTH und die beteiligten Ministerien einzuholen.

Es geht konkret um die Forderung der Abgeordneten aus der Aachener Region Werner Pfeil (FDP) und Hendrik Schmitz (CDU), die aufgrund des sog. „Klebeeffekts“ eine Wiedereinführung des Studiengangs Grundschullehramt an der RWTH Aachen verfolgen. Alle an den Gesprächen Beteiligte hatten sich bereits im Dezember für eine ergebnisoffene Prüfung ausgesprochen.

Am heutigen Tage wurde erkennbar, dass die beteiligten Ministerien gemeinsam mit der RWTH jetzt ernsthaft die Umsetzung prüfen und kurzfristig zu einer Entscheidung kommen werden. Die RWTH teilte bereits mit, dass mehr als zehn neue Professuren eingerichtet werden müssten, in einigen Fächern (Sport, Musik, Kunst) sei auch eine Kooperation mit anderen Hochschulen möglich. Außerdem müssten entsprechende Räume und Verwaltungsmitarbeiter gefunden werden. „Das ist für die Region ein gutes Zwischenergebnis“, bewertet Pfeil die Aussagen, die am Runden Tisch getroffen wurden. „Alle an den Gesprächen Beteiligten haben klar erklärt, dass das Thema Grundschullehrerausbildung auch für die Forschungsregion Aachen wichtig ist und eine Lösung gefunden werden wird.“ Damit zügig der Studiengang eingeführt werden kann, ist jetzt zeitnah mit weiteren Gesprächen auf Ebene der Ministerien und der Staatskanzlei zu rechnen. „Somit hat sich der initiierte „Runde Tisch“ gelohnt!“, freut sich Pfeil, denn in den nächsten Jahren steigen die Schülerzahlen an den Grundschulen und 30 % der bisherigen Lehrer werden in den Ruhestand gehen.

Neben der Wiedereinführung des Studiengangs werden daneben zwei andere Möglichkeiten weiter verfolgt, um dem drohenden Lehrermangel kurzfristig zu begegnen. Zum einen wurden bereits durch die Steigerung der Ausbildungskapazitäten (700 neue Plätze seit Beginn der Legislaturperiode) an den vorhandenen Universitätsstandorten (ohne Aachen) mehr Studiengänge angeboten. Trotzdem - und darauf hat das Bildungsministerium frühzeitig hingewiesen - führt dies nicht unbedingt zu mehr Grundschullehrern in der Gesamtregion Aachen, weil aufgrund des sog. „Klebeeffektes“ diese nicht nach Aachen ziehen, wenn sie ihr Studium beendet haben. Außerdem sollen Lehramtsstudierende für das Gymnasium und die Gesamtschule durch ein Zusatzstudium für die Grundschule fit gemacht werden. Damit sind für die Region Aachen drei gute Wege beschritten worden, um dem bestehenden Lehrermangel an den Grundschulen langfristig zu begegnen.

mehr zum Thema:
» Appell der Politik: RWTH soll Grundschullehrer ausbilden (AZ/AN vom 14.02.2020)

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