FDP Stolberg: Zwei Altbekannte und ein jüngeres Gesicht führen die FDP an
06. Juni 2020
Die Liberalen stellen einvernehmlich ihr Team für die Kommunalwahl auf. Ein spannendes Aufeinandertreffen gibt es für Robert Walz.
Das Spitzentrio der FDP für den Stadtrat: Bernd Engelhardt, Axel Conrads und Christoph Mertens (v.l.). Foto: Jürgen Lange
Stolberg. Die FDP stellt einvernehmlich ihr Team für die Kommunalwahl auf. Ein spannendes Aufeinandertreffen gibt es in Oberstolberg, wo Robert Walz antritt. Und auf erfahrene Konkurrenz trifft.
Es gäbe so viel, was die Führungsspitze der FDP zur aktuellen Politik in Stolberg sagen könnte. Mit Blick auf die Corona-Pandemie beschränkt sich Bernd Engelhardt darauf, ein paar Highlights aus dem frischen Programm für die Kommunalwahl in der Kupferstadt zu beleuchten.
Aber das beginnt aufgrund der aktuellen Lage mit einer kleinen Lektion, was Liberalismus in Stolberg bedeutet. „Es erscheint uns wichtig, dass jetzt noch einmal in aller Klarheit zu verdeutlichen“, sagt der Fraktionsvorsitzende. Die Bedeutung des Einzelnen und die Rolle des Staates auf seinen unterschiedlichen Ebenen, Streitkultur, Überzeugungen, Toleranz – Basiswissen.
Es geht der FDP ums politische Klima vor Ort ebenso wie um Details. Da wird der Bogen gespannt von einer weiterhin nicht ausreichenden Sauberkeit im Stadtgebiet, die Forderung nach weiteren Gewerbeflächen, Investitionen in Substanz und Digitalisierung von Schulen, mehr Sicherheit im Stadtgebiet bis hin zu Energie- und Klimapolitik gespannt – quasi über alle kommunalpolitischen Felder.
Hier kann Bernd Engelhardt ebenso wie sein langjähriger politischer Weggefährte Axel Conrads aus einem reichhaltigen Erfahrungsschatz zehren. Beide zählen 1985 zu den Mitgründern der Jungen Liberalen am Ufer der Vicht. Ab rücken sie als sachkundige Bürger in die Gremien und seit 1999 in den Stadtrat ein – nur wenige Ratsmitglieder verfügen über mehr Dienstjahre als die Gesichter der FDP in Stolberg.
Am 13. September sind Engelhardt und Conrads erneut die liberalen Speerspitzen auf der einmütig besetzten Reserveliste. Auf Platz drei folgt Parteichef Christoph Mertens. Der Ingenieur zählt vergleichsweise zu den eher noch – durchaus zahlreichen – jüngeren Gesichtern im Ortsverband mit Blick aufs Alter wie auf die Erfahrung im politischen Engagement.
Neben bekannten liberalen Eckpunkten fallen viele neue Namen auf im Personaltableau der FDP für die Kommunalwahl. 15 der insgesamt 48 Mitglieder sind der Einladung zum Ortsparteitag in der Mausbacher „Kupferkanne“ gefolgt, um die Bewerber in den Wahlkreisen zu wählen und die Reserveliste zu verabschieden.
Souverän und zügig leitet Ben Steinborn, der FDP-Bürgermeister-Kandidat aus dem benachbarten Simmerath, durch die mit formalen Erfordernissen gespickte Aufstellungsversammlung. Im Handumdrehen sind die 22 Wahlbezirke besetzt – mittels Einzelwahl auf einer Liste, die mit 14 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung akzeptiert ist.
Dann wird es doch noch etwas hakelig beim Votum zur Reserveliste, deren große Bedeutung noch nicht allen Anwesenden klar geworden ist. Nur nach ihrer Priorität sind bislang Liberale in Stolbergs Stadtrat eingezogen, da sie bislang noch keinen Wahlbezirk direkt ziehen konnten. Aber entsprechend dem Anteil aller dort erzielten Stimme und in Relation zu den übrigen kandidierenden Parteien können – in diesem Fall der FDP – Ratsmandate erzielt werden. Und die werden entsprechende der Reihenfolge auf der Reserveliste besetzt. Zehn Vorschläge hatte der Vorstand bereits unterbreitet. Weitere drei Mitglieder zeigen sich spontan aus der Versammlung heraus bereit zu kandidieren.
Ganz liberal wird auf besonderem Wunsch die Reihenfolge auf der Liste, die letztlich mit breiter Zustimmung bei wenigen Enthaltungen verabschiedet wird, noch geändert: Robert Walz legt Wert darauf, den letzten Platz inne zu haben. Aus gutem Grund. Der 39-Jährige hat für sich den Anspruch, seinen Wahlbezirk direkt zu ziehen – als erster FDP-Kandidat in Stolberg.
Der Deutsch-Dozent an der „Hankuk Academy of Forgein Studies“ im koreanischen Seoul, spätere Referent von Bürgermeister Tim Grüttemeier, Vorsitzende der KG Fidele Zunfthäre und Inhaber zweier Gastronomiebetriebe in der Altstadt kandiert eben dort: Im Wahlbezirk 05 Oberstolberg.
Dort kommt es zu einem spannenden Aufeinandertreffen erfahrender Politiker. Neben Walz treten – soweit bis dato bekannt – Mittelstandspolitiker und Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftsförderung Martin Hennig (CDU), der SPD-Unterbezirkschef und Fraktionsvorsitzende im Städteregionstag Martin Peters (SPD) und die langjährig engagierte Grüne Karen Lange-Rehberg an. Damit dürfte dieser einer der spannendsten Wahlbezirke im Stadtgebiet werden.
Ihr Wahlprogramm publiziert die FDP auf ihrer Homepage www.fdp-stolberg.de
Das Personaltableau für die Kommunalwahlen
Die 22 Wahlbezirke: 01 Atsch I Maximilian Gronert, 02 Atsch II Yannik Lennartz, 03 Velau Bernd Kanzler, 04 Unterstolberg Christiane Orgeig, 05 Oberstolberg Robert Walz, 06 Donnerberg I Christoph Mertens, 07 Donnerberg II Daniel Plum, 08 Donnerberg III Nathalie Stercken, 09 Gressenich/Schevenhütte Gisela Wentzler, 10 Mausbach/Werth Axel Conrads, 11 Mausbach Armin Sallakhi, 12 Vicht Lucia Conrads, 13 Zweifall Rene Barth, 14 Breinig/Venwegen Ruth Ebeling, 15 Breinig Rudolf Steltjes, 16 Breinig/Breinigerberg Jens Greeb, 17 Büsbach/Dorff Khaled El Deib, 18 Büsbach Georg H. Braun, 19 Liester I Hermann-J. Loogen, 20 Liester II Daniela Sallakhi 21 Münsterbusch I Rainer Soldierer, 22 Münsterbusch II Bernhardt Engelhardt.
Die Reserveliste: 1 Berndhardt Engelhardt, 2. Axel Conrads, 3. Christoph Mertens, 4. Christiane Orgeig, 5. Armin Sallakhi, 6. Gisela Wentzler, 7. Daniel Plum. 8. Rudolf Steltjes, 9. Nathalie Stercken, 10. Maximilian Gronert, 11. Bernd Kanzler, 12. Robert Walz.
von Jürgen Lange
Aachener Zeitung, 06.06.2020