Was der Aachener Hochschule Kritik einbringt
20. September 2024
Leserbrief von Dagmar Göbbels (FDP)
Klare Worte des Rektors: Die RWTH wird keinen Studiengang für Grundschullehrkräfte anbieten. Foto: KI-generiert
Aachen. Dagmar Göbbels aus Eschweiler geht auf den Bericht „RWTH Aachen wird das Grundschulstudium nicht einführen“ ein: Professor Dr. Ulrich Rüdiger macht mit seinem Rektorat mit einem Federstrich alle Bemühungen zu dem Studium der Grundschullehrer zunichte.
Hat der Rektor der RWTH niemals eine Grundschule besucht? (Laut Wikipedia beginnt seine Laufbahn mit dem Studium.) Kennt er die Tatsache nicht, dass der Grundstock für die Zukunft in dem Erlernen von Lesen, Schreiben, Rechnen und Sachkunde in der Grundschule gelegt wird? Ist ihm nicht bewusst, dass man gerade an dieser Stelle gut ausgebildete Grundschullehrer braucht?
Die Studenten der RWTH, seiner Exzellenzuniversität, partizipieren von vorher in den Schulen gelegten Grundlagen. Wie kann sich der Rektor der RWTH mit seiner Ausrichtung über die pädagogische Ausbildung zum Grundschullehrer stellen? Ist es wichtiger, weltweit an Platz 90 des World University Rankings zu stehen, als in Deutschland für bessere Ausbildungschancen zu kämpfen?
Die Ablehnung des Studiums für Grundschullehrer wirft kein gutes Licht auf Aachen und seine Universitätslandschaft. Es ist heute schon lukrativer, ein guter Handwerker zu sein als ein mittelmäßiger Studienabsolvent. Das sollte zu denken geben! Auch die Anspielung, dass bei einem Milliardenhaushalt der RWTH 500.000 Euro nicht zu stemmen seien, sieht eher vorgeschoben aus im Gesamtkonzept der Bildung. Kerngeschäft hin oder her! Leider verabschiedet sich der Prorektor für Lehre, Aloys Krieg, der Befürworter des Studienganges.
Aachener Zeitung, 20.09.2024