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FDP Kreisverband Aachen-Land

Für Aachen als Studienstandort stark gemacht

24. März 2020

Der Städteregionstag setzt sich für Aachen als Hebammenstudienort ein

Aachen als Hebammenstudienort
Weil die Hebammenausbildung akademisiert wird, möchte die Städteregion als Studienort Aachen etablieren. Foto: Steffen Deubner / pixelio.de

Städteregion. Die Ausbildung von Hebammen und damit die ausreichende Versorgung von schwangeren Frauen in der Städteregion ist seit Monaten ein Thema, mit dem sich die FDP-Fraktion im Städteregionstag intensiv beschäftigt. Dabei weiß sie alle anderen Fraktionen und auch die Verwaltung hinter sich.

Gemeinsames Ziel ist es, Aachen als Ausbildungsstandort zu erhalten, das Angebot möglichst sogar auszubauen. Das wird nicht leicht werden, denn ab 2022 wird die Hebammenausbildung akademisiert.

250 Studienplätze sollen landesweit eingerichtet werden, berichtete der städteregionale Sozialdezernent Dr. Michael Ziemons jetzt im Sozialausschuss. Ein großer Teil davon solle an der Uni Bochum gehen, wo bereits jetzt ein Studiengang angedockt ist. In Aachen könnte sowohl an der RWTH als auch an der Katholische Hochschule ein entsprechender Studiengang etabliert werden, sagte Ziemons.

„Noch ist das Land in der Phase zu überlegen, wohin es die Studienplätze vergibt“, betonte er. Die Entscheidung solle noch vor dem Sommer fallen. „Ich hoffe, dass es für uns gut ausgeht.“ Denn der Ausbildungsort entscheide oft darüber, wo Studierende nach dem Abschluss ihren Beruf ausüben. Ziemons setzt auf den „Klebeeffekt“. Wie wichtig der sei, zeige die Situation bei den Grundschullehrkräften: Seit an der Aachener Hochschule keine Grundschullehrer mehr ausgebildet werden, mangelt es den Schulen in der Städteregion an Personal.

Entscheidung des Landes

Bedarf an Ausbildungsplätzen gebe es mehr als genug. Eine Abfrage in den Häusern mit Geburtsstationen in der Region habe ergeben, dass etwa 90 Hebammen pro Jahr gebraucht würden. „Es ist unrealistisch, dass wir so viele Studienplätze hierher bekommen“, sagte Ziemons. 20 Ausbildungsplätze biete die Hebammenschule am Luisenhospital in Aachen.

Diese Schule müsse unbedingt erhalten bleiben. Auch das Personal müsse unbedingt bleiben, wenn die Schule in die Hochschule überführt werde, sagte Ziemons. Das Problem: Die derzeitigen Lehrkräfte haben kein zweites Staatsexamen, was für eine Lehrtätigkeit an einer Uni erforderlich ist.

„Das heißt, es muss ein Konzept her, wie diese Menschen weiter beschäftigt werden können. Schließlich verfügen sie über sehr viel Fachkompetenz und Erfahrungswissen.“ Erhalten bleiben müsse auch das gute Kooperationsnetzwerk, das die Aachener Hebammenschule im Laufe der Jahre mit den Krankenhäusern aufgebaut habe.

„Mit diesen Forderungen sind wir an das Land herangetreten. Und ich bin froh um jeden, der uns dabei unterstützt“, erklärte Ziemons. Die fraktionsübergreifende Unterstützung des Städteregionstages hat er jedenfalls. Und die haben ihre jeweiligen Landtagsabgeordneten mit dem Thema vertraut gemacht. Jetzt heißt es warten auf die Entscheidung des Landes.

von Jutta Geese
Aachener Zeitung, 18.03.2020

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